fechten (starkes Vb.): betteln
Herkunft: fechten (rotw.) = betteln
(eines der ganz wenigen starken Verben in der Masematte; Stammformen: fechten, focht, gefochten)
feger (Subst., Mask.): Stromer, Herumtreiber; auch: temperamentvolle, sexuell aktive Frau
Herkunft: feger (rotw.) = kräftige, starke Frau
fehme (Subst., Fem.): Hand
Herkunft: nicht ganz geklärt; möglicherweise abgeleitet von fem (schwed./skandinav.) = fünf (im Sinne von: fünf Finger)
Variante: feme
auch in Komposita: fottfehme, zitterfehme, fehmenmalocher
fehmenmalocher (Subst., Mask.): Handarbeiter, Handwerker
Kompositum aus fehme und malocher
fiers (Subst., Mask.): Stück, (abgeteilte) Menge
Herkunft: nicht klar, möglicherweise von Vers (hochdt.) = Teil eines Gedichts
Varianten: fers, vers
fietse (Subst., Fem.): Fahrrad
Herkunft: fiets (niederl.) = Fahrrad (wohl als Kurzform aus „Velociped“ = „Schnellfuß“)
fiez (Subst., Mask.): kleine Menge
Herkunft: unklar
figelieren (Vb.): fummeln, herumfummeln, hantieren
Herkunft: unklar
Variante: fingelieren
figin (Adj.): auffällig, ins Auge fallend; auch: unangenehm
Herkunft: unklar, vielleicht von figer (westf.) = hochmütig
Variante: figien
figine (Subst., Fem.): Angeberei, Täuschung, Verstellung, auch Lüge
Herkunft: evtl. figer (westf.) = hochmütig. Oder von fingere (fingo finxi, fictum) (lat.) = bilden, gestalten, erdichten (vgl. fingieren (dt.)).
auch in Komposita: figinebambonum, figinefreier, figineköster, figineschieber, figineseeger
figinebambonum (Subst., Neutr.): Lärm um Nichts, unnötige Aufregung
Kompositum aus figine und bambonum
figinefreier (Subst., Mask.): Angeber, Nepper, Betrüger
Kompositum aus figine und freier
figineköster (Subst., Mask.): Angeber, Nepper, Betrüger
Kompositum aus figine und köster
figineschieber (Subst., Mask.): Angeber, Nepper, Betrüger
Kompositum aus figine und schieber
figineseeger (Subst., Mask.): Schausteller
Kompositum aus figine und seeger
filz (Subst., Mask. ): Bettlaken, Betttuch
Herkunft: rotw.
filzen (Vb.): durchsuchen
Herkunft: filzen (rotw.) = die Kleidung auf Ungeziefer durchsuchen
fineete (Subst., Fem.): Fenster, Fensterscheibe
Herkunft: feneter (rotw.) = Fenster; von fenestra (lat.) bzw. fenêtre (frz.) = Fenster
Variante : fenete
finne (Subst., Fem.): Flasche, Flasche Bier; auch: Glas Bier
Herkunft: finne (rotw.) = (Schnaps-)Flasche
finzel (Subst.): Sekt, Schaumwein
Herkunft: unklar, vielleicht von finne hergeleitet
fiozer (Zahlw.): ein halb
Herkunft: choze ( jüd.-dt.) = halb, Hälfte; chozi, chozo (jidd.) = Hälfte
Variante: fioze, fojozer
auch in Komposita: fiozerratt, fiozerschuck, fiozertack
fiozerratt (Subst., Mask.): eine Mark und fünfzig Pfennige, ein halber Taler
Kompositum aus fiozer und ratt
fiozerschuck (Subst., Mask.): fünfzig Pfennige, eine halbe Mark
Kompositum aus fiozer und schuck
fiozertack (Subst., Mask.): fünf Pfennige, halber Groschen
Kompositum aus fiozer und tack
firche (Subst., Fem.): Bett, Schlafstelle
Herkunft: firchen
auch im Kompositum firchenbeis
firchen (Vb.): schlafen
Herkunft: in die fichten gehen (rotw.) = (nachts) heimlich verschwinden
auch im Kompositum ausfirchen
firchenbeis (Subst., Neutr., NM): Hotel, Herberge
Kompositum aus firche und beis
fisematenten (Subst., Pl.): Dummheiten, Schnickschnack
Herkunft: vermutlich von fisiment (fnhd.) = bedeutungsloser Zierrat am Wappen; andere Herleitungsversuche sind nicht eindeutig belegbar, etwa der Ausruf einer Frau „Keine Fisematenten!“ auf die Aufforderung eines französischsprachigen Soldaten an ihre Tochter: „Visitez ma tente!“ (= „Komm in mein Zelt!“).
Variante: fissematenten
fitzebumm (Subst., Neutr.): Fest, Trubel, Lärm
Herkunft: fitzebunn (rotw.) = Kindtaufe, von bona (rom.) = Taufe
fitzkajöner (Subst., Mask.): Luftikus, nicht ernsthafter Mensch
Kompositum aus fitz (rotw.) = Faden, Zwirn und -jöner; vielleicht entstand das Wort im Zirkusmilieu und meinte zunächst einen Seiltänzer
flachheim (Subst., Neutr., Betonung auf der 2. Silbe): Baracke
Herkunft: aus dem Hochdt.; durch die Akzentverlagerung verfremdet
flachmann (Subst., Mask.): Schnapsflasche, flache Flasche, die sich in die Jackentasche stecken lässt
Kompositum aus flach (hochdt.) und -mann; analog zu flachling (rotw.) = Teller gebildet
flattermann (Subst., Mask.): Hahn, Hähnchen, Grillhähnchen; auch: Flugblatt
Herkunft: flätterling (rotw.) = Vogel und -mann
flemmen (Vb.): Fußball spielen
Herkunft: unklar
flemmer (Subst., Mask.): Fußballschuh
Herkunft: unklar
flemmerei (Subst., Mask.): Fußballspiel
Herkunft: unklar
flender (Subst., Mask.): Durchfall (selten)
Herkunft: fländerie (westf.) = Kuhfladen
fliddern (Vb.): auskundschaften
Herkunft: fleddern (rotw.) = anbetteln, bestehlen
flöte (Subst., Fem.): Zigarette
flunken (Subst., Mask.): Bein
Herkunft: flunk (westf.) = Arm, Flügel
fluppe (Subst., Fem.): Zigarette
Herkunft: flabbe (rotw.) = vorstehender Mund
fose (Subst., Fem.): Vulva; (verächtlich:) Frau
Herkunft Fotz (dt.) = Zotte, Fetzen; Übertragung pars pro toto
fottfehme (Subst., Fem., meist im Pl. gebraucht): schmutzige Hand, Dreckfinger
Kompositum aus futt und fehme
frackmann (Subst., Mask.): Stein
Herkunft: vermutlich als Nebenform zu backmann
frallermann (Subst., Mask.): Schutt, Geröll
Herkunft: unklar
freier (Subst., Mask.): Mann, Bursche, Kerl; auch: Freund, Zuhälter
Herkunft: freier (rotw.) = Bursche, Fremder, Herr, Mann
auch in Komposita: balachesenfreier, chaumelfreier, figinefreier, gasselfreier, kippesfreier, magentefreier, masemattefreier, mispelfreier, nerbelofreier, schalmeienfreier, schockfreier tineffreier
frengelage (Subst., Fem.): Essen, Nahrungsmittel
Herkunft: unklar, Substantivform zu frengeln
frengelei (Subst., Fem., NM): Essen
Herkunft: unklar, Substantivform zu frengeln
frengeln (Vb.): essen
Herkunft: unklar
fridadeuse (Subst., Fem.): Frikadelle, Bulette
Herkunft: unklar, vielleicht verfremdende Vermengung aus Frikadelle (dt.) und dem Personennamen Frieda
friemeln (Vb.): fummeln, zusammenfummeln, (eine Zigarette) drehen
Herkunft: unklar
frinsel (Subst., Mask.): Verehrer
Herkunft: unklar
fritzel (Subst., Mask.): Schlüssel
Herkunft: unklar, möglicherweise vom Personennamen Fritz (analog zum dt. Dietrich); oder von perez (jidd.) = Eindringen
fuge (Subst., Fem.): Gefängnis, Zuchthaus; auch: Nische, Vagina, Gesäß
Herkunft: Möglicherweise vom dt. Fuge (im Mauerwerk).
Variante: fuke
fugenmalocher (Subst., Mask.): Maurer, Fuger (Bauberuf), Ersatzmann
Kompositum aus fuge und malocher
fummel (Subst., Mask.): Kleid, Kleidungsstück
Herkunft: Fummel (umgangssprachl.) = altes, abgetragenes Kleid; vgl. fummel (rotw.) = liederliche Frau
fusel (Subst., Mask.): (billiger, schlechter) Schnaps
auch im Kompositum fuselbeis
fuselbeis (Subst., Neutr.): Kneipe, Gastwirtschaft, Schnapsladen
Kompositum aus fusel und beis
futt (Subst., Fem.): Vagina, Gesäß, Hintern; übertragen auch: Frau, Mädchen
Herkunft: rotw.
auch in Komposita: futtfegen, futtfeger, futtfinger, fottfehme
Variante: fott
futtfegen (Vb.): überaktiv sein, Unruhe verbreiten, durcheinanderwirbeln
Kompositum aus futt und fegen (dt.)
futtfeger (Subst., Mask.): geschäftige Frau, die Unruhe verbreitet
Kompositum aus futt und feger bzw. fegen (dt.)
futtfinger (Subst., Mask.): dreckiger Finger, „Stinkefinger“
Kompositum aus futt und Finger (dt.)